Letzten Donnerstag hatten wir unser zweites WOL-Treffen. Aus beruflichen Gründen waren wir dieses Mal nur zu dritt, was dem Treffen keinen Abbruch getan hat. Nachdem es von Anfang an klar war, dass es in unserer fünfer Gruppe bis Ende des Jahres schwierig werden würde, haben wir zwischenzeitlich bereits eine Lösung erarbeitet.
Wenn jemand bei einem Treffen nicht kann, so erledigt er die Aufgaben im Circle Guide für sich und sendet uns seine Gedanken dazu über unseren Chat. Jeder hat dann die Möglichkeit Feedback zu geben und Angebote zu machen, falls man etwas einbringen kann.
Was ist seit dem ersten Treffen passiert?
Was waren nun die Aufgaben aus dem zweiten Circle-Guide. Zum Einen haben wir uns zu Beginn Zeit genommen um uns über etwaige Fortschritte seit dem letzten Mal auszutauschen. In meinem Fall hat sich schon recht viel getan. Zum Einen bin ich über LinkedIn mit vielen neuen Leuten in Kontakt gekommen, zum anderen konnte ich bereits vieles über persönliches* bzw. betriebliches Wissensmanagement lernen. Was mich dabei unterstützte, war das Studium von Literatur, Podcasts und der WOL-Selbstversuch. In weiterer Folge ist es eine Überlegung wert auch Menschen die bereits länger mit WOL arbeiten, zu interviewen. In meiner Seminararbeit gehe ich der Frage nach ob das Programm von John Stepper neben dem persönlichen auch für das organisationale Wissensmanagement geeignet ist und wo möglicherweise seine Grenzen sind. Vielleicht hast du ja schon Erfahrungen damit und möchtest mir dazu ein Kommentar hinterlassen oder auch gerne eine E-Mail schicken. 😉
Wie du siehst, tut sich bei mir so einiges und damit ich mich an dieser Stelle nicht verliere, weiter im Text über unser Treffen.
Grad der Vertrautheit
Die zweite Aufgabe war es in fünf Minuten kurz zu reflektieren wie vertraut die Menschen auf unserer Beziehungsliste bereits sind. Stepper gibt dazu eine Skala von eins bis fünf vor um das einfach zuordnen zu können.
- Die Person, weiß nicht, dass es dich gibt.
- Ihr seid auf die eine oder andere Art verbunden (z.B. folgst du der Person online)
- Ihr habt einmal oder mehrmals miteinander interagiert.
- Ihr habt zusammengearbeitet, selbst wenn es nur in geringem Ausmaß war.
- Ihr interagiert regelmäßig, tauscht Ideen aus und helft euch gegenseitig. (Stepper, Circle Guide Woche 2, Version 5.0 März 2019)
Die Personen die ich gelistet nach dem ersten Treffen gelistet hatte, haben sich zum Teil nochmal verändert. Jetzt standen hier lauter Personen deren Vertrautheit ich zwischen 2 bis 5 einordne, wobei sich die Mehrheit bei 3 und 4 konzentrierte.
Menschen wollen Aufmerksamkeit
Bei der folgenden dritten Übung stellte sich meine Einschätzung als durchaus richtig heraus. In dieser Übung ging es darum sich zu überlegen woher man die jeweilige Person auf seiner Liste kennt und welche Aufmerksamkeit man ihr schon geschenkt hat. Ein Circle-Mitglied hat dann bei der Reflexion dieser Übung etwas gesagt, dass ich so noch nie gesehen habe. Er meinte, dass ein Speaker auf einer Veranstaltung mal meinte, er vertiefe nur mit den Menschen den Kontakt wo er sich auch vorstellen kann privat mit ihnen ein Bier trinken zu gehen. Er selbst halte sich auch an diesen Gedanken und ich muss sagen ich kann dem auch etwas abgewinnen, denn gute Arbeitsbeziehungen haben immer auch einen zwischenmenschlichen Aspekt der passen muss. Eine Portion Offenheit und Mut dem anderen Begegnen zu wollen, kann hier noch zusätzliche Türen öffnen.
Großzügigkeit – Geben und Nehmen
Ein wichtiges Kernelement darf von dieser Einheit natürlich nicht verloren gehen. Stell dir vor du gehst am Abend mit Kollegen noch etwas trinken. Ihr habt eine Menge Spaß, lacht und als du zahlen sollst, bemerkst du, dass deine Geldbörse heute offenbar zu Hause liegen geblieben ist. Weil du dich gut mit den Kollegen verstehst, ist das kein Problem, denn einer springt sofort in die Presche und übernimmt für dich die Rechnung. Du bist natürlich dankbar und versprichst auch sofort das Geld am kommenden Tag zurückzugeben. Was aber bleibt, ist die Peinlichkeit der Situation und das Gefühl beim anderen in der Schuld zu stehen.
Okay zugegeben, das muss nicht so sein, worauf aber auch Stepper hinaus möchte ist, dass wir in unserer Gesellschaft sehr auf Geben und Nehmen achten. Manchmal passiert es auch ungewollt, dass wir bem Gegenüber ein Gefühl auslösen uns gefällig sein zu müssen. Der Grund dafür ist, dass wir nur ungern in der Schuld eines anderen stehen und uns deswegen revanchieren wollen. Manch einer wird mitunter sogar nur Dinge tun in der Hoffnung etwas dafür zurück zu bekommen. Aber Vorsicht: Andere merken das und stellen oft sehr rasch ihre bisherige Hilfe ein.
Die Empfehlung im Circle-Guide ist daher, lieber kleine Geschenke zu machen für die du nichts erwartest, das stärkt langfristig deine Beziehungen und bringt dir am Ende des Tages mehr Erfolg und Resonanz.
- Persönlihches Wissensmanagement: Harold Jarche – Seek-Sense-Share
- Betriebliches Wissensmanagement: Nanoka – Wissensspirale